Che Guevara

Der in Argentinien geborene Politiker und Guerilla-Kämpfer mit beeindruckender öffentlicher Wirksamkeit wurde in den 1960er Jahren als lateinamerikanischer Revolutionär weltweit bekannt. Ab 1956 kämpfte der Humanmediziner mit Fidel Castro auf Kuba für die Unabhängigkeit und das Selbstbestimmungsrecht der Völker, wobei er sich gegen die wirtschaftliche Weltmacht der USA wandte. Nach der Kubanischen-Revolution (1959) wurde Ernesto "Che" Guevara Serna kurzzeitig in der Regierung aktiv. In Bolivien organisierte er 1966 den Aufstand der Bauern und Bergarbeiter gegen die Militärregierung. 1967 wurde er von der bolivianischen Armee festgenommen und Hingerichtet. "Che" wurde in den 1960er Jahren weltweit zum Mythos erhoben. Von den aufkommenden Neuen Linken wurde er indes als Leitfigur vereinnahmt...
Ernesto, genannt Che, Guevara Serna wurde als Sohn von Celia de la Serna und Ernesto Guevara Lynch am 14. Juni 1928 im argentinischen Rosario geboren.

Nach seiner Schulzeit begann Che Guevara in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires Medizin zu studieren. 1953 schloss er sein Studium mit der Promotion zum Dr. med. ab. Danach siedelte er nach Bolivien über, um in einer Lepra-Station zu arbeiten. Durch seinen Auslandsaufenthalt musste er keinen Militärdienst unter Staatspräsident Juan Domingo Peron leisten, den Che Guevara ablehnte. 1954 schloss sich Guevara dem Widerstand gegen die Regierung von Guatemala an, der aber ohne Erfolg blieb. Im gleichen Jahr begegnete er in Mexiko dem kubanischen Rechtsanwalt und Exilrevolutionär Fidel Castro. Er schloss sich ihm und seinen Anhängern an. In dieser Zeit erhielt er den Beinamen "Che".

Ende der 1950er Jahre war Guevara Mitglied der kubanischen Revolutionäre, die von Mexiko aus die kubanische Regierung des Diktators Fulgencio Batista y Zaldívar in einem Guerillakrieg stürzen wollten. Die blutigen Auseinandersetzungen dauerten von 1956 bis 1959. Am Ende siegte Fidel Castro mit seinen Anhängern. Castro übernahm im selben Jahr die Regierungsmacht. Für Guevaras Verdienste im Kampf gegen den Diktator wurde ihm die kubanische Staatsbürgerschaft von Geburt an verliehen. Als Wirtschaftsberater des Landes avancierte er nun zum Präsidenten der Nationalbank (1959-1961). Er entwickelte sich von Anfang an zum ideologischen Motor des kubanischen Sozialismus, für den er eintrat, ohne sich aber an die kommunistische Doktrin zu binden.

Er kämpfte vielmehr für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von der Großmacht USA und war ein radikaler Gegner der amerikanischen Dritte-Welt-Politik. In der Zeit von 1959 bis 1961 unternahm Guevara mehrere Reisen in die "Bruderländer" Sowjetunion und DDR. Ab 1961 wurde er Industrieminister in Kuba. Er führte eine weitläufige Siedlungs- und Bildungsreform durch, indem er Großgrundbesitz sowie Ausländer enteignen ließ. 1962 lagen die Verhandlungen mit der Sowjetunion über Waffenlieferungen und andere Hilfsgüter in den Händen Guevaras. Im selben Jahr wurden auf Kuba sowjetische Abschussrampen für Raketen stationiert. Dieses Unternehmen löste den als Kuba-Krise in der Geschichte bekannt gewordene Konflikt mit den USA aus.

Guevara hatte gegen mangelnde Produktivität und gegen die erfolglose Unterstützung der Sowjetunion beim Aufbau des Landes zu kämpfen. Sein Plan zur Industrialisierung des Landes fand beim sowjetischen Partner keine Beachtung, der den Zuckeranbau in den Vordergrund stellte. In den Jahren 1964 und 1965 unternahm Guevara Reisen durch Afrika und Asien. 1966 nahm er seinen Kampf gegen das bolivianische Militärregime auf. Er drang mit anderen Kämpfern in Bolivien ein und organisierte den Guerillakampf. Er unterstützte die Bauern und Arbeiter in den Zinnbergwerken im Kampf gegen die Militärregierung seines Landes. Guevara wurde von bolivianischen Bauern verraten und dann von der bolivianischen Armee festgenommen.

Bereits am nächsten Tag, am 9. Oktober 1967, ließ die bolivianische Armee Che Guevara von einem betrunkenen Unteroffizier namens Mario Terán erschießen. Damit der Leichnam nicht identifiziert werden konnte, trennte man ihm beide Hände ab. Die Verlautbarung der bolivianischen Regierung, wonach der Leichnam Guevaras eingeäschert und an einem unbekannten Ort beigesetzt worden sei, erwies sich 30 Jahre nach seinem Tod als unwahr: Ausgerechnet im offiziellen Gedenkjahr für den Revolutionshelden, in seinem 30. Todesjahr, fanden Wissenschaftler 1997 die sterblichen Überreste Guevaras unter der alten Landebahn des bolivianischen Flughafens von Vallegrande. Das Skelett wurde nach Kuba überführt und im Rahmen eines Staatsbegräbnisses in einem Mausoleum in Santa Clara beigesetzt.

Kindheit, Jugend, Studium

Ernesto „Che“ Guevara de la Serna wurde am 14. Juni 1928 in Rosario/Argentinien geboren. Er wurde jedoch schon am 14. Mai 1928 als Frühgeburt geboren, aber damals war dies ziemlich ungewöhnlich und so änderte ein Arzt auf Bitten der Eltern das Geburtsdatum.
Die Mutter Celia de la Serna verlor früh ihre Eltern und wuchs deshalb bei ihrer Schwester in einer strengen Mädchenschule auf. Sie hatte früh zu rebellieren begonnen und gegen herrschende Konventionen verstoßen.
Der Vater Ernesto Guevara Lynch kam aus einer reichen Familie. Die Familien der beiden waren gegen eine Eheschließung. Doch Celia und Ernesto heirateten im November 1927.
Nachdem Ernesto „Che“ Guevara junior auf der Welt war, bekam er schon früh ziemlich schlimme
Asthmaanfälle, unter denen er sein Leben lang litt. Es wurde immer so schlimm, dass die Familie auf Rat der Ärzte nach Alta Gracia umziehen mussten. Seit diesem Zeitpunkt ging es mit seiner Gesundheit wieder bergauf.
Im Alter von 4 Jahren brachte ihm seine Mutter Celia das Lesen bei. Dies war eines seiner Hobbys. Er hatte sogar während Guerillakämpfen immer etwas zum Lesen dabei. Außerdem lehrte Celia ihrem Sohn die Französische Sprache.
Sein Vater lehrte ihm das Schachspiel, das obligatorische Reiten, aber auch das Schießen im Alter von 5 Jahren.
Ernesto Ches Asthmaanfälle wurden seltener und er musste die von nun an die Schule besuchen. Jedoch konnte er dort jeden Sport und jede Anstrengung ohne Probleme mitmachen. Er hatte außerordentliche Selbstdisziplin, die ihm half Schmerzen, Erschöpfung, Hunger und Durst zu ertragen.
Weitere Hobbys von ihm waren das Schwimmen und Fußball. Mit 14 Jahren entdeckte er das Rugbyspiel.
Celia de la Serna bekam weitere Kinder. Im Jahre 1929 Tochter Celia, 1932 Sohn Roberto, 1934 Tochter Ana Maria und im Jahre 1942 Sohn Juan Martin.
Ernesto Guevara (junior) interessierte sich schon mit 8 Jahren für den spanischen Bürgerkrieg 1936 und verfolgte alles genau. Jedoch zeigte er zu dieser Zeit noch desinteresse an politischen Bewegungen. Dies änderte sich erst nach seiner Lateinamerika Reise und er Begegnung mit Fidel Castro im Jahren 1955.
1946 beginnt er mit dem Abitur in der Provinz Córdoba.
Plötzlich erkrankt seine Großmutter an Krebs und starb daran auch. Er gab die Idee auf Ingenieur zu werden und beschloss Medizin zu studieren.
Trotzdem wurde spekuliert warum er gerade Medizin studieren wollte. Er sagte, er wollte einfach erfolgreich sein und er träumt davon ein berühmter Forscher zu werden und der Menschheit nützlich zu sein. So beginnt er im November 1947 sein Medizinstudium in Buenos Aires.

Seine Reise durch die Welt

Ernesto entdeckte seine Reiselust. 1950 bereist er den Norden Argentiniens mit dem Fahrrad. Sein Interesse an der Medizin schwand, aufgrund der neu entdeckten Reiselust. Von diesem Zeitpunkt an, machte er weitere Reisen. Im Dezember 1951 bricht er mit Alberto Granado zur ersten großen Südamerika-Reise auf, die sich über Chile, Bolivien, Peru und Kolumbien nach Venezuela führt. Unterwegs lernten sie viele neue Leute kennen. Sie besuchten für mehrere Wochen in San Pablo eine Lebra Kranken Station in der sie ihre medizinischen Kenntnisse unter Beweis stellten. 1951 reiste Guevara alleine zurück nach Buenos Aires um sein Medizinstudium zu beenden. Diese Reise hatte ihn stark verändert, weil er das Leid und Elend in den armen Ländern mit ansehen musste und erkannte, dass ärmere Leute unterdrückt wurden.
Im Juli brach Ernesto zur zweiten Lateinamerika-Reise auf. Er wollte nach Guatemala, weil dort gerade eine Revolution im Gange war.
1953 erlebte er den Schlussakt des dortigen Regime. In Guatemala lernte er seine 1. Ehrfrau namens Hilde Gadea kennen. Sie unterstützte ihn, wo sie nur konnte. Doch Guevara fühlte sich dort nicht mehr wohl und dachte an weitere Reisen. Der Putsch der CIA beendete die Situation. Einige Freunde und Hilde wurden festgenommen.
Guevara ging nach Mexiko. Hilde reiste nach ihrer Freilassung nach. Sie wurde schwanger – die Heirat fand am 18. August 1955 statt. Am 15. Februar 1956 kam seine erste Tochter Hilda Beatritz zur Welt.

Kubanische Revolution

Bereits 1953 versuchte Fidel Castro mit Anhängern die Moncada-Kaserne in Kuba zu stürmen und den Diktator Fulgencio Batista zu stürzen – jedoch ohne Erfolg.
Fidel Castro kämpfte nicht nur für die Einführung des Sozialismus, sondern auch gegen die USA, die Kuba nach seiner Auffassung in allen Bereichen ausbeuteten. Ernesto lernte 1954 Exilkubaner kennen und war sofort beeindruckt von ihnen. Diese galten schon zu dieser Zeit als Revolutionäre. Sie sprachen nicht nur in Taten, sondern setzten sie auch um.
Im Sommer 1955 traf Ernesto zum 1. Mal auf Fidel Castro. Dieser wollte ein 2. Mal die Batista in Kuba stürmen. Fidel suchte dringend Leute, die ihm bei seinem Vorhaben unterstützten. Die beiden unterhielten sich lange über das Vorhaben. Ernesto schloss sich dem Kubanischem Revolutionsprojekt an.
Im April 1956 begannen die ersten Vorbereitungen und Übungen für die Guerillaausbildung. Ernesto wurde trotz seines schweren Asthmaleidens und das er Ausländer war, anerkannt. Er bekam den Namen „Che“ – trug ihn mit Stolz. Es kam jedoch vorher zu einem Zwischenfall. Die Truppe wurde von der mexikanischen Polizei verhaftet. Sie kamen aber mit Schmiergeldern wieder frei – außer Che. Doch Castro befreite seinen Freund.
Am 23. November 1956 sollte sich die Truppe am Golf von Mexiko eingefunden haben. 2 Tage später reisten sie mit Guevara und Castro und anderen weiteren 80 Männern mit der „Granne“ nach Kuba. Bei einem Überfall von Regierungstruppen aus Kuba wurden sie meisten Leute von Castro getötet. Die Überlebenden sammelten sich in der Sierra Maestra und beginnen mit dem Aufbau der Guerilla. Sie schlossen sich mit Bauern aus Kuba zusammen. Die Guerilla Truppe nahm Kontakt zur Widerstandsorganisation auf und erhielten neues Personal und Waffen von ihnen. Che sorgte sich während der ganzen Zeit medizinisch um die Mitglieder der Truppe.
1957 hatte die Truppe ihr erstes siegreiches Gefecht in La Plata. Nach der Erstürmung der Kaserne von El Uvero verfügt die Guerilla erstmals über ein kleines „befreites Territorium“ in der Sierra Maestra. Ernesto wurde nun zum Komaandante der Truppe ernannt und erhielt als Ernennung einen kleinen roten Stern.

Zu dieser Zeit entstand der „Mythos Che“ – ein Anführer der seinen Männern alles abverlangte, aber nichts forderte, wozu er nicht selbst bereit war. (Che bemerkte, dass ein Verräter unter ihnen war. Dieser wurde hingerichtet. Doch bis heute ist unklar, ob diese Vermutung stimmte.) Zu dieser Zeit gab es noch mehr militante Oppositionsgruppen. Am 09. April 1958 wurde ein Generalstreik von Castro und den anderen Oppositionsgruppen ausgerufen – er misslingt. (Die Batista rüstete sich zur Offensive.) Im Mai eroberten die Rebellen das Gebiet, zogen jedoch zurück, obwohl die in der Überzahl waren. Che traf die Entscheidung ins Escambray Gebirge zu gehen um alle Verbindungswege zu unterbrechen und die Insel zu teilen. Das Gebiet wurde weitgehend unter der Kontrolle der Guerilla gebracht. Sie zerstörten alles. Es gab jedoch noch ein letztes Hindernis auf dem Weg nach Havanna – der Sturm auf Santa Clara. Unter Guevaras Befehl wird die Provinzhauptstadt eingenommen.
Die Schlacht war ziemlich blutig, aber die Revolutionäre eroberten eine Bastion nach der anderen.
In der Silvesternacht floh der Diktator Batista aus Kuba. Die Revolutionäre zogen im Triumphzug in Havanna ein. „Che“ Guevara wurde von Castro zum Kommandanten der Festung La Cabaria ernannt.
Ein paar Tage später traf er seine Eltern nach 6 Jahren wieder auch seine Frau Hilda kam ihn besuchen. Jedoch reichte er 4 Monate später die Scheidung ein. Guevara erhielt am 07. Februar 1959 die Kubanische Staatsangehörigkeit.
In Havanna lernte er Aleida March kennen. Die beiden heirateten noch im selben Jahr und bekamen zwischen den Jahren 1960 – 1965 vier gemeinsame Kinder. Er wurde zum Leiter der Industrieabteilung des Nationalen Institutes für die Agrarreform (INRA) ernannt. Kurze Zeit später wurde er zum Präsidenten der Nationalbank ernannt. Che konnte nun wirtschaftliche Entwicklungen in Kuba beeinflussen. Seine ganze Arbeit war ehrenamtlich. Dadurch wurde er zum Vorbild vieler.

Kuba Krise

Im Oktober 1960 verhängt die USA ein